Nach dem wunderschönen Besuch bei Becky und Jozef, stehen heute (25.06.24) die Niagara Fälle auf dem Programm, welche direkt auf der Grenze zwischen Kanada und USA liegen. Dort angekommen, sind wir überwältigt von den Wassermassen, die die Niagara Fälle hinab geschoben werden. Hier stürzen täglich mehrere Millionen Liter Wasser 57 Meter in die Tiefe. Wir laufen einmal rundherum an der Promenade entlang und werden aufgrund der Gischt, die wie eine riesige Rauchwolke nach oben steigt, an einigen Stellen richtig nass. Wir staunen und machen viele Fotos. Die einzigen Wermutstropfen sind die überteuerten Parkplätze und die Tourimassen, die sich ebenso wie die Wassermassen an uns vorbeischieben. Nach diesem Erlebnis gibt’s ne Einkaufsrunde und damit beenden wir den Tag.

Am nächsten Morgen geht unser Wecker bereits um halb 6, da wir nach Toronto reinfahren wollen und das mit so wenig Stau wie möglich. Wir fahren über den 18-spurigen Highway 401, der zu den meist befahrensten Autobahnen der Welt gehört (ca. 400.000 Autos pro Tag), in die Stadt rein. Allein das ist ein Erlebnis. Herausfordernd ist hier vor allem, dass die Autos von links und rechts überholen dürfen. Dies sind wir als Deutsche nicht gewohnt und erfordert daher eine besonders hohe Aufmerksamkeit. Silas meistert diese Strecke als Fahrer jedoch problemlos. Toronto erkunden wir dann so wie Becky es uns empfohlen hat. Wir parken und starten unseren Städtetrip bei „Evergreen Brick Works“, ein alter Steinbruch und alte Ziegelbrennerei. Diese wurde von einer Non-Profit-Organisation in eine Naturoase mitten in der Stadt umgebaut, mit schön angelegten Teichen und Wanderwegen, die durch die ehemaligen Industriegebäude führen. Wir erklimmen einen Hügel im Park und bekommen einen richtig coolen Blick auf die Skyline von Toronto. Wir freuen uns über diese interessante Verschmelzung von Natur und Stadt.

Im Anschluss mieten wir uns Fahrräder und cruisen damit nach Dowtown. Die Stadt besticht durch die Kombination alter historischer Gebäude und moderner Architektur. Sie ist geprägt von alten Backsteingebäuden, über denen sich Wolkenkratzer in Glasfassaden erstrecken, welche der Stadt einen interessanten Look verleihen. Ebenso wie bei Evergreen Brick Works fällt uns auf, dass die Verbindung von Alt und Neu die Stadt ausmacht. Dies gefällt uns auf Anhieb. Jedes Viertel hat seinen ganz eigenen Charme. Mitten in Downtown wimmelt es von Menschen in schicken Anzügen und Designerkleidung. Alles hier wirkt sehr geschäftig. Das ist ein neues Erlebnis für uns in Kanada.
Unser nächster Stopp ist die älteste Markthalle in Toronto – „St. Lawrence Market“. Sie befindet sich in einem coolen historischen Backsteingebäude. Innen erstreckt sich eine riesige Markthalle mit einem großen, vor allem kulinarischen Angebot lokaler Händler. Wir würden am liebsten alles probieren!
Danach geht’s weiter zum Yongee-Dundas-Square. Durch den Trubel und die riesigen Leucht- und Reklametafeln fühlen wir uns wie am Times Square. Von dort aus streifen wir einmal durch das EatonCenter, welches einfach nur riesig ist. 3 Tage und Nächte könnte man darin verbringen und wäre wahrscheinlich immer noch nicht durch alle Etagen und Geschäfte gelaufen. Nach den 1-2 Blicken, die wir in den Geschäften riskieren sind wir geschockt von den horrenden Preisen, die dort für Mode verlangt werden. Nichts für uns.

Wir fahren lieber weiter und erkunden Chinatown und den „Kensington Market“. Kensington Market entspricht schon eher unserem Geschmack. Das Viertel ist geprägt von vielen Angeboten lokaler Künstler, Vintage Kleidung und einer Vielzahl von internationalen Spezialitäten. Es wird langsam Abend und wir streifen noch etwas durch die Stadt. Durch das Abendlicht, dass sich in den Glasfassaden spiegelt kommt eine schöne Stimmung in der Stadt auf. Das erhellt Silas Fotografenherz. Doch Shirin ist müde von all dem Stadttrubel und so fahren wir auf unseren Rädern wieder zurück zum Bub und suchen uns einen Schlafplatz für die Nacht.

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