Nach einer schier endlosen Fahrt in den Norden, werden wir bei Ankunft auf Cape Breton Island (14.06.2024) mit einer atemberaubend schönen Küstenstraße, dem Cabot Trail, im Sonnenuntergang belohnt. Wir kommen aus dem schwärmen gar nicht mehr raus. Für uns hat sich in diesem Moment der Mietwagen und die lange Fahrt schon gelohnt. Am liebsten wollen wir alles fotografisch festhalten und überall bleiben. Doch wir müssen vorankommen, um pünktlich bei der Unterkunft zu sein. Gefühlt fehlt uns jetzt schon die Zeit, die wir bräuchten um wirklich alles mitnehmen zu können. Dieses Gefühl wird uns in den nächsten Wochen begleiten. Jeder Staat Kanadas ist eine eigene Reise wert. Unser erster Stopp führt uns an die Ostseite der Insel, nach Ingonish Beach ins The Island Inn. Eine total gemütliche, traditionell eingerichtete Unterkunft. Dort werden wir herzlich empfangen. Hier bekommen wir schon eine Ahnung von der unfassbaren Freundlichkeit und Offenheit der Kanadier. Vor dem Schlafen gibt’s noch einen Tee und Kakao und dann ab ins Bett. Für den nächsten Tag ist den ganzen Tag Regen angesagt. Wir machen uns früh auf den Weg, in der Hoffnung noch trockenen Fußes unseren ersten Trail wandern zu können. Wir haben Glück und erklimmen voller Energie den höchsten Aussichtspunkt des Franey Trailheads. Oben angekommen, blicken wir voller Ehrfurcht über die endlosen Weiten Kanadas. Über Wälder, Hügel, Felsen, Schluchten, Meer… Wir atmen die frische, duftende Luft in unsere Lungen. Hier brauchen wir erstmal einen Moment um all das zu verarbeiten und aufzunehmen.

Dann machen wir uns wieder an den Abstieg. Zurück zum Auto und auf zum Skyline Trail um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Doch der Plan fällt leider ins Wasser. Sobald wir unterwegs sind verdunkelt sich der Himmel und dann regnet es sich so richtig schön ein. Den Skyline Trail auf der Westseite können wir uns zwar abschminken, aber die atemberaubenden Aussichten entlang der Küstenstraße lassen wir uns nicht nehmen. Obwohl der Himmel grau und wolkenverhangen ist, sind wir total geflasht und springen doch ständig raus in den Regen, um diese Aussichten fotografisch festzuhalten. Bei einem der spektakulären Ausblicke, lesen wir auf einer Tafel einen Text, der sich für uns unglaublich passend anfühlt:
They will never know the beauty of this place, see the seasons change, enjoy nature’s chorws. All we enjoy we owe to them, men and women who lie buried in the earth of foreign lands and in the seven seas. Dedicated to the memory of canadians who died overseas in the service of their country and so preserved our heritage.
Neben der wunderschönen Küstenstraßen mit atemberaubenden Aussichten, hat Cape Breton noch eine ausgeprägte Kultur- und Kunstszene zu bieten. Die Insel hat eine starke keltische Tradition, die sich in Musik, Tanz und vor allem bildender Kunst widerspiegelt. Wir sehen immer wieder kleine Shops mit Kunsthandwerk, wie Töpferei, Textilien (vor allem Kilte), Holzarbeiten und Schmuck, örtlicher Künstler. Diese Handwerke spiegeln oft die Kultur und Geschichte der Insel wider. Da in der Gegend „Lobster“ die absolute Spezialität ist, wollen wir uns dieses kulinarische Erlebnis natürlich nicht entgehen lassen. Daher kehren wir am Nachmittag ins Rusty Anchor ein, um dort die berühmte „Lobster-Roll“ und somit den ersten Hummer unseres Lebens zu kosten. Zusätzlich gibt es noch einen großen Eimer frische Muscheln (Silas erstes Mal Muscheln), die genüsslich verspeist werden. Am Abend treffen wir dann an der Ostseite der Insel in Port Hood, in einer gemütlichen Pension ein. Dort gefällt es uns total gut. Wir lieben unser Erkerzimmer mit Leseecke. Doch das beste an der Unterkunft ist, dass wir dort Becky und Jozef aus Ontario kennenlernen und den Abend versunken im Gespräch mit den beiden verbringen. Beim Abschied laden sie uns kurzerhand zu sich nach Hause ein, wenn wir durch Ontario fahren werden. Wir freuen uns riesig darüber und freuen uns jetzt schon darauf die beiden bald wiederzusehen und einen kleinen Einblick in ihr Leben erhalten zu dürfen. Am nächsten Morgen geht es für uns zurück Richtung Halifax. Wir geben unseren Mietwagen wieder ab und verbringen den Abend und die Nacht in Dartmouth. Von dort aus hat man eine tolle Sicht über das Wasser auf Downtown von Halifax. Wir finden das coole Restaurant Battery Park Beer Bar & Eatery mit Dachterrasse und haben hier unser erstes kleines kanadisches Craft-Beer Tasting. Danach fallen wir müde ins Bett. Morgenfrüh geht es los, endlich unseren Bub abholen.

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