Angefangen hat alles mit dem Kauf unseres „Bubs“ im Januar 2023. Nach längerem recherchieren und Korrespondenz übers Internet haben wir einen Fiat Ducato mit den unseren gewünschten Größen L3H2 gefunden. Das Auto wurde zuvor bei einer Baufirma in Stralsund genutzt. Wir waren super aufgeregt beim Kauf, da wir vorher noch nie so viel Geld auf einmal ausgegeben haben und wir Sorge hatten gravierende Mängel am Auto zu übersehen. Nach dem Kauf waren wir wirklich sehr stolze Besitzer eines Fiat Ducatos. Das erste Auto, was wir überhaupt besitzen.
Ein Tag nach dem Kauf haben wir den „Bub“ zu Silas Eltern nach Röddenau gebracht, weil wir das Auto dort dankbarer weise unterstellen konnten.
Wie ist der Name „Bub“ entstanden? Das Auto ist in unserem Wohnort Berlin gemeldet und hat demnach ein B im Nummernschild. Wir wollten irgendein „cooles“ Wort im Nummernschild damit kreieren und kamen nach einigen Überlegungen auf B -UB. Damit war der Name geboren. Wir hatten erst noch vor dem Auto generell einen anderen Namen zu geben, aber mit dem Nummernschild war er auf einmal der Bub und bei Familie und Freunden wurde der Name automatisch schnell übernommen, so dass es dabei geblieben ist.
Nun aber zum eigentlichen Zweck des Beitrags zum Ausbau:
Wir versuchen hier den gesamten Ausbau erstmal in einem Beitrag grob zusammenzufassen. Alles weitere würde hier den Ramen sprengen, da zum Ausbau wirklich sehr viel Überlegungen, Kopfzerbrechen, Planen, Zeit, Probieren, Recherchieren, Sägen, Bohren, Kleben, fluchen, krimpen, schrauben, verkabeln und noch mehr überlegen und und und gehört. Bei Bedarf können wir vllt nochmal mehr schreiben, aber fürs erste dachten wir belassen wir es bei einem kurzen übersichtlichen Text. Wie schon beschrieben gehört als erstes einmal ganz viel Recherchearbeit. Hier hat Shirin die Rechercheweltmeisterin erst einmal alle Register gezogen. Zur Planung des räumlichen Inneren sowie der Elektrik musste Silas der Ingenieur dem nichts zu schwör ist ran.
Im Frühjahr 2023 haben wir den Bus erstmal gereinigt und die vorhandene Bodenplatte vom Karosserieboden gelöst. Diese war am Boden des Chaussee verklebt. Der Kleber musste dann grob entfernt werden um nun Latten auf den Boden zu kleben. Die Zwischenräume der Latten mussten gedämmt werden. Bei der Dämmung haben wir uns für Armaflex entschieden. Anschließend konnte die Bodenplatte wieder in den Bus und an den Latten befestigen werden. Die Bodenplatte, eine Siebdruckplatte, ist beim lösen zum Glück nicht kaputt gegangen, so dass wir diese wiederverwenden konnten. Als nächsten mussten die Fenster gemacht werden. Hierzu mussten passende Löcher in die Karosserie geschnitten werden. Zuvor haben wir passende Rahmen aus Holzlattten konstruiert, mithilfe derer wir die Fensterteile an die Karosserie befestigen konnten.



Da wir in Berlin wohnen der Bub aber bei Silas Eltern in Hessen war, konnten wir immer nur alle paar Wochen beim Heimaturlaub am Bub ein wenig weiterbasteln. Als nächstes wurde die Karosserie von Innen mit Armaflex gedämmt. Die Holme haben wir zunächst für die weiteren Konstruktionen freigelassen. Für die nächsten Schritte muss man mit der Planung soweit sein, dass die Einrichtung steht und man weiss wo was hinkommt.Da jeder Ausbauschritt miteinander zusammenhängt, ist es wichtig, dass man zu jeder Zeit den kompletten Ausbauplan im Kopf hat. Ab hier (März 2024) sind wir für eine Zeit zu Silas Eltern gezogen und haben den Bub in Vollzeit ausgebaut. 2 1/2 Monate, in denen der Ausbau unseren Tagesablauf bestimmt hat, sowohl körperlich als auch geistig.
Mit Hilfe von Nietmuttern wurden die Unterkonstruktionslatten an den Karosserieholmen befestigt. Hier konnten wir einige Löcher, die in den Holmen schon vorhanden waren, verwenden, andere mussten wir neu bohren. Parallel dazu wurde die Verdeckung der Radkästen gebaut. Auch einige Kabelschläuche mussten an dieser Stelle schon verlegt werden, da sonst später manche Stellen zugebaut werden und man so nicht mehr leicht überall drankommt. Nachdem die Unterkonstruktionslatten alle befestigt waren, konnten die ersten Wände, Deckenpanele und die Radkästen verkleidet werden. Wir haben für die Wände 4mm und 6mm Pappelsperrholz verwendet. Auf die Bodenplatte kam noch ein PVC Belag. Bei den Deckenpaneelen als auch bei manchen Wandelementen mussten Aussparungen für die Elektrik beachtet werden.



In der Regel haben wir hier die Elektrik mit parallel verlegt und eingebaut.Bei der Elektrik geht nochmal ein Danke raus an Dustin, Tobi und Werner, die uns bei den zahlreichen Fragen zur Elektrik und mit klugen Ratschlägen geholfen haben. Das Herzstück der Elektrik ist unsere 300 Ah Batterie. Wir haben versucht möglichst viele Verbraucher auf den 12V Kreislauf zu legen, da wir so sparsamer mit dem Strom sind. Wir haben extra einen Kühlschrank gekauft, der mit 12V läuft und für unsere Laptops Netzteile besorgt die ebenfalls mit 12V auskommen. Fest verbaute Verbraucher neben Kühlschrank haben wir nur noch Licht und Wasserpumpe. Smartphone, Router und sonstige Akkus laden wir über USB-Steckdosen auf. Damit wir auch mal Geräte nutzen können, die nur mit haushaltsüblichen 230V laufen können haben wir einen Wechselrichter verbaut und eine Steckdose. An diese kommt bis jetzt jedoch nur planmäßig das Akkuladegerät von Silas Kamera, sowie ein Heizlüfter für den Notfall. Auf eine Standheizung haben wir bis jetzt verzichtet, da wir erstmal nur der Sonne und dem Sommer hinterherfahren. Die Batterie wird über zwei Solarmodule mit jeweils 175Watt geladen. Diese wurden mithilfe von Aluprofilen und Pilzkopfhaltern auf das Dach des Autos montiert. Über die Dachdurchführung und einem Solarmodulregler gelangt der gewonnene Strom in die Batterie. Zusätzlich kann die Batterie auch noch über einen Ladebooster geladen werden. Dieser ist mit der Lichtmaschine und der Starterbatterie verkabelt und kann die Bordbatterie laden, wenn der Motor bzw die Lichtmaschine an ist. Somit sollten wir immer genügend Strom haben.


Bei den Konstruktionen für die Einrichtungen haben wir mit den Hängeschränken begonnen. Wir haben uns dafür entschieden, die Konstruktionen immer aus einem Grundgerüst aus Dachlatten zu bauen und dieses dann mit Sperrholz 4, 6 oder 8mm zu beplanken. Nach den Hängeschränken kam die Sitzgruppe dran. Diese haben wir absichtlich höher gebaut, um hier noch mehr Stauraum unter den Sitzen, als auch beim Fußbereich zu gewinnen. Im Bereich des einen Sitzes bis zum Radkasten haben wir die Elektrik an die Wandbekleidung sowie an den Sitz verbaut. Von hier verteilen sich dann die Kabel im Bus zu den Verbrauchern. Wir haben versucht den größten Teil des Stauraums mit Schubladen zu nutzen, da diese eine sehr effektive Lösung bieten, was das sichere Verstauen und Ordnen in einem Campervan angeht.



Nachdem die Sitzgruppe und die dazugehörigen Schubladen grob fertig waren, konnten wir uns dem Küchenbereich zuwenden. Die Küche soll nun entlang der Trennwand zur Fahrerkabine L förmig verlaufen. Wir haben uns dazu entschieden die Trennwand stehen zu lassen. Jedoch war diese ohne Fenster, so dass wir hier noch ein passendes einbauen mussten. Dies sorgt für zusätzliches Licht im Wohnraum, bessere Belüftung im Fahrerraum und der Blick nach dem Rechten kann auch immer wieder vorgenommen werden. Unterhalb der Arbeitsplatten der Küche befinden sich Kühlschrank, Schubladenschrank, Stauraum mit Regalboden, Wasserversorgung und Gaskasten. Bei der Wasserversorgung haben wir uns für ein sehr einfaches System entschieden. Hier haben wir ein 19l Frischwassertank mit einer Tauchpumpe und ein 19l Abwassertank. Das Waschbecken wird in die Arbeitsplatte gelassen. Zum kochen haben wir uns für Gas entschieden. Dafür muss man einen Gaskasten bauen, welcher luftdicht zum Wohnraum ist und nach unten eine Lüftungsöffnung hat, damit das Gas im Notfall entweichen kann. Darüber in der Arbeitsplatte befindet sich dann unser Gasherd mit zwei Platten. Ein großer Dank geht hier an Rudi raus, der uns bei den Gasleitungen geholfen hat. Zwischen Gaskasten und Herd konnten wir sogar noch eine Schublade konstruieren. Jeder Kleine Raum muss genutzt werden. Beim Aufstellen der Arbeitsplatten hat uns Silas Cousin Thomas geholfen. Dieser hatte auch die super Idee, die Küchenfronten mit Schiebetüren zu versehen und nicht mit Flügeltüren. Dadurch sind die Türen niemals im Weg im Bewegungsraum. Durch sein fachmännisches Können und das passende Werkzeug konnten die Laufschienen für die Schiebetüren gefräst und eingesetzt werden.



Hinten im Fahrzeug haben wir unter dem Bett noch ein Schwerlastauszug montiert, auf welchem 6 Euroboxen kommen. Durch den Auszug kommt man hier an jede Box gut dran und hat den Stauraum prima genutzt. Für die Bettkonstruktion haben wir von Ikea drei Mittelträger an die Unterkonstruktionslatten geschraubt, an welche die Lattenroste befestigt werden konnten, darauf dann die Matratze und fertig ist das Bett. Gerade das Bett war auch ein ausschlaggebender Punkt, weshalb wir uns für den Fiat Ducato entschieden haben, da hier die Chassis zum Heck hin nicht konisch verläuft, sondern gleich breit bleibt. Somit passt das Bett auch quer hinten rein. In der Küchenecke auf den Arbeitsplatten haben wir dann ein Küchenschrank mit Bücherregal konstruiert, welches den Wohnraum optisch sehr aufwertet. An die Verkleidung der Trennwand haben wir noch Klebefliesen geklebt, um hier etwas Spritzschutz durch Wasser und Kochen zu haben.



Damit das alles überhaupt realisiert werden konnte sind wir unseren Helfern und Familien mit finanzieller, mentaler, Unterstützung und hilfreichen Gesprächen sehr dankbar. Besonders dankbar sind wir Silas Familie, Norbert, Birgit, Laura, Shirin und Nicki, bei denen konnten wir den Bub in einer guten Obhut für ein Jahr stehen lassen und diesen dann in Vollzeit ausbauen. In der Ausbauphase konnten wir uns voll auf den Bub konzentrieren und sind rund um versorgt worden. Vor allem der Platz, das Werkzeug und gute Tipps und vor allem auch die handwerkliche Unterstützung hat uns sehr geholfen. Besonders dankbar sind wir zudem für die finanzielle und mentale Unterstützung von Shirins Mutter Angie und Ralf.
Wir sind sehr froh, dass wir gerade so mit einer Punktlandung mit dem Ausbau vor dem Verschiffungstermin fertig geworden und nun stolze Besitzer des ausgebauten Bubs sind.


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